Wieso Du nach einem schlechten Arbeitszeugnis keine negative Google Bewertung bei Deinem ehemaligen Arbeitgeber hinterlassen solltest

Einführung in das Thema: Der Frust nach einem schlechten Arbeitszeugnis und der Drang, eine negative Google-Bewertung zu hinterlassen.


Ziel des Artikels: Die Leser darüber aufklären, warum es nicht ratsam ist, diesem Drang nachzugeben

Lesezeit: 3 Minuten

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Erste Impulse und emotionale Reaktionen

Der Moment, in dem man ein schlechtes Arbeitszeugnis in den Händen hält, ist oft mit einer Flut von Emotionen verbunden. Enttäuschung, Ärger und vielleicht sogar das Gefühl des Verrats können die rationale Urteilsfähigkeit stark beeinträchtigen. In einer Zeit, in der Online-Plattformen es uns ermöglichen, binnen Sekunden öffentliches Feedback zu geben, ist die Versuchung groß, sofort zur digitalen Rache zu schreiten und dem ehemaligen Arbeitgeber eine vernichtende Google-Bewertung zu hinterlassen. Die Tastatur wird zum Ventil für unsere Frustration, und in wenigen Minuten kann die Bewertung veröffentlicht sein – ein vermeintlich süßer Triumph, der den bitteren Beigeschmack des schlechten Zeugnisses verdrängen soll.

Es ist jedoch wichtig, innezuhalten und das große Bild zu betrachten. Auch wenn der Drang, schnell und hart zu reagieren, immens sein kann, sollte man bedenken, dass solch eine spontane Handlung langfristige Konsequenzen nach sich ziehen kann. Nicht nur für das Unternehmen, das die Bewertung erhält, sondern vor allem für Sie selbst.

Das Erstellen von Arbeitszeugnissen gehört nach unserer Erfahrung leider noch immer zu den Dingen, die durch Vorgesetzte „nebenbei“ mit erledigt wird.

Hierbei werden in den meisten Fällen unbewusste Fehler gemacht, die dazu führen können, dass im Nachgang unangenehme, juristische Klärung notwendig ist.

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Langfristige Auswirkungen auf die eigene Karriere

In der Hitze des Augenblicks mag eine negative Google-Bewertung wie ein geeignetes Mittel erscheinen, um Unmut auszudrücken und sich Gehör zu verschaffen. Was jedoch oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass das Internet ein nahezu unauslöschliches Gedächtnis hat. Sobald eine Bewertung veröffentlicht ist, wird sie Teil Ihrer digitalen Fußspur, und das oft für Jahre oder sogar für immer.

Stellen Sie sich vor, ein zukünftiger Arbeitgeber führt eine Internetrecherche über Sie durch, was heutzutage üblich ist. Stößt er auf eine bitterböse Google-Bewertung, könnte dies Fragen zu Ihrer Professionalität und Ihrer Eignung für eine neue Position aufwerfen. Wenngleich Ihre Kritik am ehemaligen Arbeitgeber gerechtfertigt sein mag, kann die Art der öffentlichen Äußerung als unprofessionell oder impulsiv wahrgenommen werden. In einem hart umkämpften Arbeitsmarkt können solche Details oft der entscheidende Faktor sein, der zwischen einer erfolgreichen und einer erfolglosen Bewerbung steht.

Ebenso könnten Ihre zukünftigen Kollegen oder Geschäftspartner diese Information ebenfalls finden und dadurch vorgefasste Meinungen über Ihre Arbeitsweise oder Ihre Persönlichkeit entwickeln. Im schlimmsten Fall könnte eine einzige, impulsiv verfasste Google-Bewertung Ihr professionelles Netzwerk und Ihre Karrierechancen ernsthaft schädigen.

Deshalb lohnt es sich, zweimal darüber nachzudenken, bevor man dem Impuls nachgibt und eine negative Bewertung hinterlässt. Die langfristigen Konsequenzen können weit schwerwiegender sein als der kurzfristige Genuss, den eigenen Frust abzulassen.

Rechtliche Konsequenzen

Neben den beruflichen Risiken, die eine negative Google-Bewertung mit sich bringen kann, gibt es auch rechtliche Aspekte, die nicht ignoriert werden sollten. Eine Google-Bewertung, die unwahre Tatsachenbehauptungen enthält oder in der Absicht verfasst wurde, den Ruf des ehemaligen Arbeitgebers zu schädigen, könnte als Verleumdung oder üble Nachrede angesehen werden. In solchen Fällen hat der betroffene Arbeitgeber das Recht, rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten.

Aber obwohl die negativen Aussagen in der Bewertung wahr und nachweisbar sind, muss beachtet werden, dass der Kontext und die Art der Kritik ebenfalls relevant sind. Eine übermäßig aggressive oder beleidigende Sprache könnte als unzulässige Schmähkritik interpretiert werden. Dies kann nicht nur zu einer Klage führen, sondern auch dazu, dass Sie die Bewertung entfernen und eventuell Schadensersatz leisten müssen.

Es ist ebenfalls wichtig, die Beweislast im Hinterkopf zu behalten. Im Falle einer Klage könnte es an Ihnen liegen, die Richtigkeit Ihrer Aussagen zu beweisen. Das ist oft ein komplizierter und zeitintensiver Prozess, der weitere Ressourcen in Form von Zeit, Geld und emotionaler Energie erfordert.

Schlussendlich könnten rechtliche Auseinandersetzungen mit einem ehemaligen Arbeitgeber auch spätere berufliche Möglichkeiten einschränken. Ein Rechtsstreit ist in der Regel öffentlich und kann daher von zukünftigen Arbeitgebern gefunden werden, was Ihre Karriereaussichten zusätzlich belasten kann.

Kann man eine "im Affekt" abgegebene Google Bewertung wieder entfernen?

Die gute Nachricht ist: Ja, eine einmal abgegebene Google-Bewertung lässt sich in der Regel wieder entfernen oder bearbeiten. Allerdings ist der Schaden oft bereits angerichtet, bevor man dazu kommt, die Google-Bewertung zu löschen oder zu ändern. Ihr ehemaliger Arbeitgeber, mögliche zukünftige Arbeitgeber oder andere Personen, die Ihre Bewertung gesehen haben, werden Ihren impulsiven Schritt womöglich nicht so schnell vergessen.

Auch wenn die Löschung technisch möglich ist, bleibt der digitale Fußabdruck bestehen. Screenshots der Bewertung könnten bereits gemacht worden sein oder die Information könnte zuvor weiterverbreitet worden sein. Selbst die Tatsache, dass Sie eine negative Bewertung abgegeben und dann wieder entfernt haben, kann einen bleibenden Eindruck hinterlassen und als Indiz für Ihre Impulsivität interpretiert werden.

Ansonsten kann die Zeit, die verstreicht, bis die Bewertung gelöscht ist, bereits ausreichen, um rechtliche Schritte seitens des bewerteten Unternehmens einzuleiten. Kurz gesagt, auch wenn die Entfernung einer solchen Bewertung möglich ist, sind die damit verbundenen Risiken und der potenzielle Reputationsschaden nicht zu unterschätzen.

Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung

Der Einfluss einer negativen Google-Bewertung beschränkt sich nicht nur auf den bewerteten Arbeitgeber und Ihre persönlichen Karrierechancen. Sie sendet auch eine Botschaft an die allgemeine Öffentlichkeit, und das in einer Zeit, in der Informationen blitzschnell geteilt werden. Ein negativer Kommentar wird nicht nur von potenziellen Arbeitgebern, sondern auch von Freunden, Familie und sogar Unbekannten gesehen. In der Ära sozialer Medien kann dies einen Dominoeffekt auslösen, der weit über den ursprünglichen Kontext hinausgeht.

Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass Ihre Bewertung von anderen infrage gestellt oder diskutiert wird. Dies könnte dazu führen, dass Sie sich öffentlich verteidigen müssen, was weitere Aufmerksamkeit generiert und Ihre persönliche Reputation potenziell noch weiter beschädigt.

Die Menschheit ist von Natur aus neugierig, und eine negative Bewertung – besonders wenn sie emotional aufgeladen ist – zieht oft mehr Aufmerksamkeit auf sich als eine positive. Dies könnte eine Vielzahl von Interpretationen und Vorurteilen nach sich ziehen, die schwer zu kontrollieren und zu korrigieren sind.

Vor allem in beruflichen Netzwerken wie LinkedIn könnte eine negative Google-Bewertung schnell die Runde machen. Andere Fachleute in Ihrer Branche könnten Sie als jemanden wahrnehmen, der eher dazu neigt, Konflikte öffentlich statt professionell zu lösen. Ein solcher Eindruck kann schwerwiegende Auswirkungen auf Ihre Karriere haben und die Qualität der beruflichen Beziehungen, die Sie in der Zukunft aufbauen könnten, beeinträchtigen.

Professionellere Alternativen

Angesichts der zahlreichen Risiken und Nachteile einer negativen Google-Bewertung stellt sich die Frage: Wie können Sie Ihre Bedenken oder Kritik äußern, ohne Ihre Karriere und Reputation zu gefährden?

Zum Glück gibt es weitaus professionellere und konstruktivere Wege, dies zu tun.

  1. Direkter Dialog: Anstatt Ihre Frustrationen online auszudrücken, könnte ein persönliches Gespräch mit dem ehemaligen Arbeitgeber oder der Personalabteilung eine Lösung bieten. Sie erhalten die Möglichkeit, Ihr Anliegen detailliert darzulegen und vielleicht sogar eine nachträgliche Anpassung Ihres Arbeitszeugnisses zu erreichen.
  2. Juristischer Beistand: Falls ein direktes Gespräch nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung führt, kann juristischer Beistand hilfreich sein. Ein Anwalt kann Sie dabei unterstützen, Ihre Rechte und Möglichkeiten zu verstehen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.
  3. Branchenforen und -netzwerke: Wenn Sie Ihre Erfahrungen teilen möchten, können Sie dies in einem professionellen Kontext tun. Branchenforen ermöglichen oft, Unternehmen zu bewerten, jedoch in einer weitaus nuancierten und fachspezifischen Umgebung.
  4. Feedback an vertrauenswürdige Kollegen: Manchmal ist das Teilen der Erfahrung mit vertrauenswürdigen Kollegen oder Mentoren eine gute Möglichkeit, den eigenen Ärger abzubauen und wertvolle Ratschläge für den weiteren Werdegang zu erhalten.
  5. Selbstreflexion und Weiterbildung: Ein schlechtes Arbeitszeugnis kann auch eine Gelegenheit zur Selbstverbesserung sein. Anstatt die Schuld komplett extern zu suchen, könnten Sie diese Erfahrung als Ansporn für Weiterbildung und persönliche Entwicklung nutzen.


Indem Sie einen dieser professionelleren Wege wählen, wahren Sie nicht nur Ihre eigene Integrität, sondern erhöhen auch die Chance, dass Ihre Kritik zu positiven Veränderungen führt – sowohl für Sie persönlich als auch möglicherweise für den ehemaligen Arbeitgeber.

Erfahrungsgemäß benötigt die Anfertigung eines (qualifizierten) Arbeitszeugnisses durch den Arbeitgeber 2 Stunden.

Zusätzlich besteht das Risiko, dass formale Fehler gemacht werden, die im Nachhinein rechtliche Konsequenzen (und Kosten) mit sich bringen.

Die Anfertigung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht nimmt ebenfalls 2 Stunden Zeit in Anspruch, da vorab notwendige Informationen durch Sie zur Verfügung gestellt werden müssen.

Obendrauf kommen bei der Erstellung durch einen Fachanwalt häufig Gebühren im mittleren 3-stelligen Bereich.

Der Arbeitszeugnis-Generator von arbeitszeugnis-direkt.de verfügt über anwaltlich geprüfte Formulierungen. Die Ausarbeitung benötigt ca. 5 Minuten und ein fertiges, qualifiziertes Arbeitszeugnis kostet lediglich 9,90 EUR.

Proaktiver Umgang mit einem schlechten Arbeitszeugnis

Ein schlechtes Arbeitszeugnis ist sicherlich enttäuschend und kann zu negativen Emotionen führen. Anstatt jedoch diese negativen Gefühle in eine öffentliche Google-Bewertung fließen zu lassen, gibt es proaktivere Wege, wie Sie die Situation angehen können, die nicht nur Ihr Ansehen, sondern auch Ihre Karrierechancen verbessern.

  1. Analyse des Arbeitszeugnisses: Der erste Schritt ist die sorgfältige Durchsicht des Arbeitszeugnisses. Versuchen Sie, die Kritikpunkte zu identifizieren und zu verstehen, auch wenn diese indirekt oder in verschleiernder Sprache formuliert sein könnten.
  2. Konsultation von Experten: Es ist oft hilfreich, das Zeugnis von Fachleuten überprüfen zu lassen. Sie können feststellen, ob das Zeugnis rechtlichen Standards entspricht und ob es Anhaltspunkte für eine mögliche Verbesserung gibt.
  3. Einholen einer Zweitmeinung: Besprechen Sie das Arbeitszeugnis mit vertrauten Kollegen oder Mentoren. Diese können Ihnen nicht nur dabei helfen, das Dokument aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, sondern auch wertvolle Tipps für die nächste Bewerbungsphase geben.
  4. Nachverhandlung: Mit diesen Informationen bewaffnet, können Sie ein Gespräch mit Ihrem ehemaligen Arbeitgeber suchen, um eine Revision des Zeugnisses zu erwägen. Dabei ist es wichtig, sachlich und professionell zu bleiben.
  5. Vorbereitung auf zukünftige Bewerbungen: Ein schlechtes Arbeitszeugnis ist kein Karriere-Ende. Nutzen Sie die Erfahrung als Lernchance. In zukünftigen Bewerbungsgesprächen können Sie proaktiv darauf eingehen und darlegen, was Sie aus dieser Erfahrung gelernt und wie Sie sich seitdem verbessert haben.


Indem Sie diese Schritte befolgen, wappnen Sie sich nicht nur besser für Ihre zukünftige Karriere, sondern zeigen auch, dass Sie die Fähigkeit besitzen, aus Ihren Erfahrungen zu lernen und professionell mit Rückschlägen umzugehen.

Fazit

Ein schlechtes Arbeitszeugnis kann zweifelsohne eine emotional belastende Erfahrung sein. Der Impuls, sofort eine negative Google-Bewertung abzugeben, mag verständlich sein, bringt jedoch eine Reihe von Risiken und Konsequenzen mit sich. Von der Gefährdung der eigenen beruflichen Zukunft über rechtliche Auseinandersetzungen bis hin zur dauerhaften Schädigung der persönlichen Reputation sind die Folgen weitreichend und in der Regel negativ.

Es gibt allerdings professionellere und konstruktivere Wege, um mit der Situation umzugehen. Durch den Dialog mit dem ehemaligen Arbeitgeber, den Rat von Fachleuten und den proaktiven Umgang mit der eigenen Karriereentwicklung können Sie nicht nur eine Lösung für das aktuelle Problem finden, sondern auch Ihre allgemeinen Berufsaussichten verbessern. Letztlich geht es darum, eine kurzfristig befriedigende, aber langfristig schädliche Handlung durch eine durchdachte und verantwortungsvolle Strategie zu ersetzen.

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